Der Autor plädiert dafür, die Arbeit mit Theorien nicht als elitär oderzu kompliziert für die Praxis abzutun. Er fordert vielmehr eineTheoriearbeit, die Wissenschaft und Praxis gemeinsam in demokratischenFormen organisiert. Der Beitrag setzt sich kritisch mitwissenschaftlichen Erkenntnisformen und mit der dominanten Fokussierungauf die Praxiserfahrung der Erwachsenenbildung auseinander. Theoriemüsse die Beziehungen der Wissenschaft zu Macht kritisch in Fragestellen und die Widersprüche der Praxis zur Aufgabe der Theorie machen.Aufklärung und Vernunft seien kein Privileg der Wissenschaft. Vernunftsei vielmehr der gelebte Ausdruck einer diskursiv-demokratischenAushandlung zwischen Praxis und Forschung. Der Autor spricht sich füreine Ethik der Öffnung von Wissensproduktion aus und fordert, denGegensatz zwischen theoretischer und erfahrungsbasierter Praxis alsungleich bewertete Arbeit zu verstehen. Die Analyse der attestiertenKluft schaffe Möglichkeiten, um Veränderungen zu erkennen und neueMethoden zu entwickeln. Theorien zur Analyse gesellschaftlicherZusammenhänge und zum Erkennen von Machtverhältnissen sollenzugänglicher gemacht werden und zu Veränderungen beitragen. EineTheoriebildung, die eine dialogische Auseinandersetzung fördert, basiereauf dem Zusammenspiel von Selbstreflexion und Kritik innerhalb undaußerhalb von Gruppen mit heterogenen Positionen und Interessen. Sokönne die eigene eingeschränkte Sichtweise – sei es in dererwachsenenbildnerischen Praxis oder in der Wissenschaft – durch dieKritik der Anderen diskursiv überwunden werden. (Red.)
Theorien bilden. Zusammenhangswissen als Dialog zwischen Erwachsenenbildung und Wissenschaft
